Wie kein anderes Medium hat sich das Fernsehen seinen eigenen Raum geschaffen. Wir screenen die televisuelle Welt und suchen den Überblick. Ein allsehendes Auge scheint den Fernseher zu speisen, der Betrachter*innen sieht vermeintlich alles, aber wird selber nicht gesehen. Doch der Fernseher fungiert als ein „Spiegel“. Die Mattscheibe zeigt das aktuelle Bewusstsein, aber auch das Begehren. Dieses voyeuristische Setting ist nur eine Illusion. Ohne den Betrachter gäbe es das Spektakel nicht. Es sind die Zuschauer*innen, die zu einer Masse werden und doch allein fern schauen, die bestimmen was sehenswert ist.
Ist somit Authentizität ohne die Kamera nicht auch eine Fernsehkonditionierung?