Strömby
Ein Moment, der droht in Vergessenheit zu geraten, in letzter Sekunde festgehalten bevor er Vergangenheit wird.
Diese Erinnerung, die es Wert erscheint aufgenommen zu werden, hat auch den Wert ausgestellt zu werden. Ein Bild, eine Wand. Das zeigt am meisten welchen Stellenwert das Bild für den Besitzer innehat. Beeinflusst durch Museen und Galerien, findet das Konzept Einzug in die privaten Räume.
Es sind die Mitmenschen die uns besonders in Erinnerung bleiben sollen, die für bestimmte Momente und Ereignisse stehen. Doch das Portrait von einem Menschen soll vieles. Es soll ihn nicht nur abbilden, sondern etwas über diesen erzählen, den Charakter widerspiegeln und Emotionen erzeugen.
Portraits eignen wir uns gerne an. Man hängt sie sich an die Wand, man zwängt sie in Rahmen, die zur Einrichtung passen, zähmt sie mit anderen zusammen in einer individuellen Hängung. Man will sich durch ihre Ausstellung abheben, sich selbst darstellen, aber auch an die eigene Herkunft erinnern. Und wenn man doch mal sein Verhältnis zum Portraitierten ändert, kann man es leicht austauschen und mit einem anderen Bild ersetzten.
Einstmals bewundert, wurde das Portrait als eine Art natürliche Magie angesehen. Nun ist es zu einem Objekt reduziert, verschmolzen mit der individuellen Einrichtung – kämpfend nach Aufmerksamkeit, gegen die anderen Dekorationen.
Und wo hängen Sie?
Installation und Künstlerbuch
2015
Raum Z13, Essen 2017