Täglich strahlt das Fernsehen Geschichten von Polizisten aus. Es wird uns gezeigt, wie sie arbeiten, agieren und handeln. Es ist uns vertraut wie sie gegen Verbrecher, Dealer, Diebe und Schläger ermitteln, sie festnehmen, abführen und verhören. Sie sind vor Ort, wenn Gesetze überschritten werden oder wenn Rat gebraucht wird. Diesen Bildern schenken wir Vertrauen.
Diese Rekonstruktion, die sich als Wahrheit darstellen will, aber ohne Überspitzung keine Aufmerksamkeit erhält, ist Ausgangspunkt meiner Arbeit. So wie die Frage, was passiert, wenn sich Realität und Fiktion vermischen und wir beginnen die Fiktion als Realität zu akzeptieren?
Mit mehreren Ebenen von Bild und Text wird eine irritierende Konstruktion von Wirklichkeit geschaffen. Dafür kombiniere ich begleitendes Bildmaterial aus dokufiktionalen Vorabendserien über die Polizeiarbeit mit Fotografien aus Polizeiwachen. In beiden Bildwelten zeigt sich die Hybridisierung des Dokumentarischen.
Die Kombination von Fotografien im dokumentarischen Stil mit Textdokumenten und Bildern zur Fernsehserie beeinflusst die Lesbarkeit des Gezeigten. Diese wechselseitige Durchlässigkeit der Realitäten relativiert und reflektiert die Bedeutung von Fiktion und Realismus gleichermaßen.