Es gibt Gruppen, die treffen sich im Geheimen, hinter verschlossenen Türen und meist unbemerkt von der Gesellschaft.
Teilweise wissen nur die engsten Freunde über diese Treffen Bescheid oder sogar niemand. Man munkelt nur, was dort passiert, denn nichts des Besprochenen darf nach außen dringen. Dort werden Dinge besprochen, mit denen viele andere Leute nicht zurecht kommen würden. Über diese Gesellschaft gibt es unzählige Klischees. Viele belächeln sie und machen sich witzig über ihre Teilnehmer/innen. Man weiß aber nur richtig über sie Bescheid, wenn man intensiv an ihren Sitzungen teilgenommen hat.
Auch wenn es sich schlimm anhört, im Grunde genommen werden dort nur Gefühle, Ängste und Erfahrungen ausgetauscht – die Rede ist von Selbsthilfegruppen.
Selbsthilfegruppen sind ein Phänomen, das vieles bewirkt, aber im Versteckten handelt und nur gezielt und gut geplant Informationen nach außen dringen lässt. Die Portraits zeigen die Menschen, die dahinter stecken, die im Anonymen agieren. Nun treten sie aus der Anonymität heraus und werden für uns sichtbar.
Es werden Menschen gezeigt, die von ihrer Krankheit gezeichnet sind, aber auch Menschen, denen man nichts ansehen kann. Letztere sind aber von einem Lebensereignis getroffen worden oder haben gar selber eine einschneidende Entscheidung getroffen. Doch eins haben alle Fotos gemeinsam: den Kampf für eine Verbesserung der Lebensqualität für sich und für andere. Aber man sieht dies nicht auf den ersten Blick, denn es sind ganz individuelle Gesichter verschiedenen Alters und Geschlechts, die uns direkt anblicken. Somit schaffen sie ein Bewusstsein für die Normalität des Nichtgesehenen, für das Anonyme in der Gesellschaft.